AvD-Histo-Monte 2016 Die Oldtimer-Rallye von Mainz nach Monte Carlo vom 17. – 21.02.2016
Auf neuen Wegen Richtung Monte Carlo
Horst Weck und Udo Pilger waren nach den Platzierungen von 2002 (9. Gesamt), 2003 (Gesamtsieg) und 2015 (3.
Gesamt) mit dem Ziel bei der „20 AvD Histo Monte“ gestartet unter die ersten 10 Teams zu kommen. Doch es kam
alles anders. Dazu später mehr. Gegenüber dem vorjährigen Porsche 356 war der neue fahrbare Untersatz ein
Porsche 911SC Baujahr 1980 mit dem das Team im Vorjahr bei der „AvD Heldentour“ schon erfolgreich war.
Nach der Dokumenten- und Technischen-Abnahme in Mainz ging es zum Kalibrieren der Wegstreckenzähler auf die
Teststrecke in die Weinberge um Bodenheim. Hier begann das Unheil bei uns. Irgendwie passte die Kilometrierung
des Veranstalters nicht, so dass bei 3000m eine andere Kalibrierung als bei 3700m herauskam. Wir einigten uns auf
die Kalibrierung bei 3700m, da hier auch eine Lichtschranke stand. Wie wir später von anderen Teilnehmern
erfahren konnten, hatten diese die Kalibrierung bei 3000m als Grundlage genommen. Dies schien im Nachhinein
richtig zu sein.
Nach dem Start am Donnerstag in Mainz ging es zuerst in den Pfälzer Wald, wo die Sonderprüfung Totenkopf, eine
Wertungsprüfung der damaligen zur Deutschen Rallyemeisterschaft gehörenden Rallye Vorderpfalz, auf dem
Programm stand. Hier hatten wir extreme Abweichungen. Mit 3 geheimen Zeitnahmen waren wir am Schluss 3,8
Sekunden zu schnell und damit 42. Bei dieser WP. Wir korrigierten daraufhin den Schnitt bei den folgenden 5
Wertungsprüfungen um 0,2 km/h nach unten. Diese sollte sich als richtig erweisen, da wir zweimal den 2. Platz und
je einmal 8., 18. und 22 in den WP´s wurden. Beim Aushang der Tageswertung im Dorint Hotel in Freiburg waren
wir mit Platz 12 in der Gesamtwertung von 82 gestarteten Teams zufrieden. Da durch Herabsetzen des Schnittes die
gefahrene Kilometrierung nicht stimmte, haben wir uns dann dazu entschlossen, die Kalibrierung für den nächsten
Tag zu ändern.
Die erste WP auf der Bergrennstrecke Schauinsland am zweiten Tag sollten uns dann alle Hoffnung auf ein gutes
Endergebnis rauben, was wir allerdings erst am Etappenziel in Aix les Baines erfahren konnten. Da der Veranstalter
irgendwelche Änderungen zum Streckenverlauf usw. über SMS bekanntgab hatten wir am Vorabend eine SMS auf
dem Smartphone, dass der Schnitt der WP Schauinsland auf 45km/h heruntergesetzt wird. Danach sind wir
gefahren. Leider war dies eine SMS aus dem Vorjahr und wir sammelten somit 2 x 200 Strafpunkte als
Maximalpunktzahl.
Die Streckenführung war aus touristischer Sicht an diesem Tag imposant. So durfte der gesamte Rallyetross über
die Fußgängerbrücke Rheinfelden an der deutsch-schweizerischen Grenze fahren. Von dort aus ging es in den
schweizerischen und französischen Jura, wo drei Wertungsprüfungen in Frankreich starteten und in der Schweiz
endeten. Genau in einer dieser Sonderprüfung bogen wir an einem Abzweig verkehrt ab, holten zwar Zeit auf, aber
über den Grenzübergang fuhren wir mit gedämpften Gasfuß und genau an dieser Stelle stand eine geheime
Zeitnahme. Es war wohl nicht unser Tag. Kurz nach dem schweizerischen Jura ging es in den Bereich der
Uhrenmanufakturen Jaeger-Le Coultre, Blancpain und Patek Philippe mit ihren Prachtbauten. Am Ende des Tages
waren wir dann auf Platz 33 der Gesamtwertung abgerutscht.
Am dritten Tag ging es dann von Aix les Bains Richtung Cannes. Wir behielten unser System mit geänderter
Kalibrierung bei und konnten uns noch auf Platz 26 vorarbeiten. Bei tollem Wetter ging es dann Richtung Cannes.
Hier hatten wir dann doch noch ein Erfolgserlebnis, als wir mit nur 30 anderen Teams eine geheime
Durchfahrtskontrolle anfuhren. In Le Vernet kamen wir dann an der Gedenkstätte des Flugzeugabsturzes vom
24.03.2015 vorbei. Die Wertungsprüfung 21 fand entlang dem imposanten Grand Canyon du Verdun, eine Schlucht
von ca. 600m Tiefe, statt. Da wir keine merkliche Verbesserung der gefahrenen Zeiten hatten, änderten wir für den
4. Tag unsere Strategie und fuhren zum Abschluss wieder mit einem um 0,2km/h heruntergesetzten Schnitt.
Der letzte Tag von Cannes nach Monte Carlo hatte es dann in sich. Mit 60,6 WP-Kilometern bei 5 WPs in den
Seealpen kamen die Fahrzeuge und Fahrer teilweise an ihre Leistungsgrenzen. Selbst ein Schnitt von 44km/h
schafften nicht alle Teams auf den mit Kehren gespickten Sonderprüfungen. Highlight war mal wieder die
Mittagsrast am Col de Turini und natürlich der Zieleinlauf im Hafen von Monte Carlo.
Mit Platz 7 konnten wir zum Abschluss noch das beste Tagesergebnis erzielen und verbesserten uns damit auf Platz
24 in der Gesamtwertung.
Als Fazit: Trotz der beschriebenen Probleme war es wieder eine tolle, perfekt organisierte Veranstaltung mit einigen
landschaftlichen Höhepunkten.
Bericht upi